Die Schweiz bleibt vorläufig ein richtiges Auto-Land, das bestätigen die Verkaufszahlen aus dem Jahr 2015. Aber auch im neuen Jahr ist die Schweizer Automobil-Branche bereits wieder gut unterwegs. So konnte im Februar die hohe Zahl aus dem Vorjahr sogar noch leicht übertroffen werden (1,2 Prozent mehr Verkäufe). Zudem zeigen sich die Schweizer auch beim Automobil umweltbewusst, geht doch der Trend immer mehr zu alternativen Antrieben.
Vor dem Start des Automobil-Salons in Genf präsentierte sich der Schweizer Automarkt stabil. Im Februar kamen 22‘ 653 neue Personenwagen auf die Schweizer Strassen und jene des Fürstentums Liechtenstein wie auto-schweiz mitteilte. Mit einem leichten Zuwachs von 265 Fahrzeugen oder 1,2 Prozent konnten die hohen Zahlen vom Februar 2015 sogar nochmals verbessert werden. Der Vorjahresmonat stand damals unter dem Einfluss der Aufhebung des Euro-Franken-Mindestkurses, auf den die Importeure und offiziellen Markenhändler konsequent mit Preissenkungen reagiert hatten – ein starker Anstieg der Nachfrage war damals die Folge.
Schweiz ist ein Allradland
Kumuliert wurden in den vergangenen beiden Monaten 42‘858 Personenwagen erstmals immatrikuliert, ein Plus von 2‘070 Autos oder 5,1 Prozent gegenüber 2015. Geholfen hat dabei sicherlich auch der Schalttag 29. Februar, der zudem auf einen Werktag fiel. Gewisse Trends des diesjährigen Automobil-Salons spiegeln sich auch in der Zulassungsstatistik wider. So stieg der Allrad-Anteil bei Neufahrzeugen nach zwei Monaten von 39,4 Prozent im Vorjahr auf 43,1 Prozent. Auch in Genf waren viele Fahrzeuge zu sehen, die zumindest optional mit 4×4-Antrieb ausgestattet werden können. Doch laut Andreas Burgener, Direktor von auto-schweiz, dürfen die Begriffe «SUV» und «Allradantrieb» nicht gleich gesetzt werden: «Die höhere Sitzposition wird von vielen Autofahrerinnen und Autofahrern besonders geschätzt. Aber nicht alle dieser höheren Fahrzeuge verfügen über 4×4. Umgekehrt sind aber beispielsweise auch zahlreiche Kombi-Modelle mit Allradantrieb bestellbar.» Die Schweiz sei topographisch nun mal ein Allradland, so Burgener, weshalb sie regelmässig den europäischen Spitzenplatz beim 4×4-Anteil einnehme.
Bei den Motorisierungen geht der Trend immer mehr zu alternativen Antrieben, die auch am Automobil-Salon eine wichtige Rolle spielten. Ihr Anteil lag im bisherigen Jahresverlauf bei 4,3 Prozent, ein Plus von 0,8 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr. Der Diesel-Anteil stieg ebenfalls und pendelte sich bei 41,1 Prozent ein, nach 40,0 Prozent in den ersten beiden Monaten 2015.
2015 als Rekordjahr
Das abgelaufene Jahr 2015 ist mit einigen Rekorden im Automobilbereich zu Ende gegangen. Mit 323‘783 erstmals immatrikulierten Personenwagen in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein wurde nach 2012 der zweitbeste Jahreswert in diesem Millennium erzielt. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl um 21’841 Fahrzeuge oder 7,2 Prozent. Alleine im Dezember 2015 kamen 32’642 neue Personenwagen auf die Strassen. Damit kommt diese Zahl knapp nicht an den Rekordwert aus dem Vorjahresmonat November heran (minus 215 Fahrzeuge oder 0,7 Prozent).
Für den Schweizer Nutzfahrzeugmarkt fällt das Fazit des abgelaufenen Jahres insgesamt ebenfalls positiv aus. Während die Neuzulassungen von Lieferwagen und Personentransportfahrzeugen im Vergleich zu 2014 zulegen konnten, ging die gewohnt stark schwankende Anzahl neuer Lastwagen leicht zurück.
Für 2016 blicken die Mitglieder der Importeursvereinigung auto-schweiz optimistisch in die Zukunft. Dank eines starken Dezembers konnte bei den leichten Nutzfahrzeugen bis 3,5 Tonnen Gesamtgewicht die wichtige Marke von 30‘000 Neuzulassungen deutlich übertroffen werden. 30‘833 neue Fahrzeuge bedeuten hier einen Zuwachs von 2‘192 Immatrikulationen oder 7,7 Prozent gegenüber 2014. Alleine im Dezember kamen 2‘597 Neufahrzeuge auf die Strassen der Schweiz und des Fürstentums Liechtenstein, was einem Plus von 273 Fahrzeugen oder 11,7 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat entspricht.
Auch bei den Personentransportfahrzeugen ist die Entwicklung aus Sicht der Importeure äusserst erfreulich. Im abgelaufenen Jahr wurden in den beiden Ländern 4‘156 Fahrzeuge erstmals immatrikuliert – ein starkes Wachstum im Vergleich zu 2014 von 482 Zulassungen oder 13,1 Prozent. Auch wenn der Dezember mit 229 Einlösungen eher zu den schwächeren Monaten 2015 gehörte, so ist das Wachstum im Vergleich zum Vorjahresmonat von 32 Fahrzeugen oder 16,2 Prozent doch beachtlich.
Walter Ryser